Körperliche Ursachen bei Frauen* Hormonstörung der Eierstöcke (
Ovarien)
Erklärung:
Die paarigen Eierstöcke, in der medizinischen Fachsprache „Ovarien" genannt, sind die weiblichen Keimdrüsen. Es handelt sich hierbei um pflaumengroße Organe, welche sich an den seitlichen Wänden des kleinen Beckens im Unterbauch befinden. Die Eierstöcke haben zwei wesentliche Funktionen:
Generativ-reproduktiv: In den Eierstöcken findet die Eizellreifung statt, deren ungestörter Verlauf für die Fortpflanzung unerlässlich ist.
Endokrin-hormonell: Als Drüsen produzieren die Ovarien wichtige Hormone (Botenstoffe) wie das Progesteron und das Östrogen. Diese Hormone sind nicht nur für die Fortpflanzung und den monatlichen Zyklus wichtig, sondern wirken auch an vielen anderen Stellen des Körpers.
* Fehlbildung oder Schädigung der Eileiter (Tuben)
* Krankhafte Veränderungen an der Gebärmutter (Uterus) oder des Gebärmutterhalses (Zervix), etwa durch Myome oder Zysten!
MyomeMyome sind Wucherungen, die in der Muskelschicht der Gebärmutter (Myometrium) auftreten. Sie sind die häufigsten gutartigen Tumore des weiblichen Genitaltrakts und können sich bei jeder Frau entwickeln - in Europa ist jede vierte bis sechste Frau im gebärfähigen Alter davon betroffen. Die gutartigen Tumore sind zwar nicht gefährlich, können aber die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen.
ZystenEine Eierstock- bzw. Ovarialzyste ist eine mit dünn- oder dickflüssigem Inhalt gefüllte Blase. Solche Zystenbildungen an den Eierstöcken können jede geschlechtsreife Frau betreffen. Am häufigsten zu beobachten sind sie auf Grund von hormonellen Veränderungen bei jungen Frauen, kurz nach der Pubertät, und bei Frauen vor den Wechseljahren. In etwa 98% der Fälle handelt es sich um gutartiges Zystengewebe, das sich spontan wieder zurückbildet. Bei Frauen ab dem 40. Lebensjahr sollte jedoch auch an eine mögliche bösartige Entwicklung gedacht werden.
* Auftreten von Gebärmutterschleimhaut-Gewebe außerhalb der Gebärmutter (Endometriose)
EndometrioseBei der Endometriose handelt es sich um gutartige, meist schmerzhafte Wucherungen von Gewebe der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium), das sich außerhalb der Gebärmutter in benachbarten Organen ansiedelt. Dabei sind häufig der untere Bauch- bzw. Beckenraum, die Eierstöcke und Eileiter und die tieferen Wandschichten der Gebärmutter betroffen. Prinzipiell kann das Endometrium an jeder Stelle im Körper wachsen.
Diese versprengten Endometrioseherde wachsen während des Monatszyklus analog zur Gebärmutterschleimhaut. Damit verbunden sind krampfartige Schmerzen sowie oft chronische Bauch- und Rückenschmerzen, die während des Menstruationszyklus auftreten. Da sie bei jeder Menstruation mitbluten, das Blut aber meist nicht abfließen kann, kommt es häufig parallel zur Bildung von Zysten.
*Langjährige Infektion mit Chlamydien
ChlamydienUrogenitale Infektionen mit Chlamydia trachomatis (Serogruppen D-K) gehören weltweit zu den häufigsten durch sexuellen Kontakt übertragenen Krankheiten (STD - sexually transmitted diseases).
Infizieren können sich Frauen und Männer. Folgen einer Ansteckung bei Frauen sind zunächst Entzündungen des Gebärmutterhalses und seltener der Harnröhre. Die Erreger können „aufsteigen" und zu akuten Entzündungen der Gebärmutter, der Eileiter und Eierstöcke führen. Die Beschwerden sind oft sehr unspezifisch, so dass viele Frauen eine Infektion nicht bemerken und diese chronisch werden kann. Als Langzeitfolgen einer unbehandelten Chlamydien-Infektion können beispielsweise Unfruchtbarkeit, Eileiter- oder Bauchhöhlenschwangerschaften oder Entzündungen der Organe des kleinen Beckens (Pelvic inflammatory disease, PID) auftreten. Möglicherweise können urogenitale Chlamydien-Infektionen auch Fehl- oder Frühgeburten auslösen. Dies ist jedoch noch nicht abschließend geklärt.
Von Chlamydia trachomatis gibt es zwei weitere Untergruppen, die eigene Krankheitsbilder auslösen: Das Trachom oder Ägyptische Augenkrankheit wird von den Serotypen A-C ausgelöst. Die Ursache von Lymphgranuloma venerum einer Erkrankung des Lymphsystems ist Chlamydia trachomatis der Serotypen L1-L3. Beide Krankheiten kommen in den westlichen Industrieländern kaum vor. Ihr Vorkommen ist hauptsächlich auf tropische Länder beschränkt.
Chlamydien-Infektionen werden mit Antibiotika behandelt.
* Angeborene Fehlbildungen der Geschlechtsorgane
* Krankheiten (Diabetes und schwere Infektionskrankheiten)
* Immunologische Abwehrprozesse gegen Spermien oder der eigenen Eiszellen
* Alter